Von 1852 bis heute
Cheval Blanc war von 1852 bis 1989 im Besitz der Familie Fourcaud Laussac, die dem Weingut über mehr als ein Jahrhundert hinweg zu einer kontinuierlichen Qualitätssteigerung verholfen hat und maßgeblich an seiner herausragenden Entwicklung beteiligt war. Die technischen Direktoren, welche im Laufe der Jahre aufeinander folgten, machten es sich jeder zum Lebensinhalt dem Ruf von Cheval Blanc zu immer größerer Popularität zu verhelfen. So wurde zum Beispiel das Rebsortenverhältnis zu Gunsten des Cabernet Franc aufgestockt, welches für die großen Weingüter in Saint Emilion recht untypisch ist. 1954 erhielt Cheval Blanc in der Saint Emilion Klassifizierung die bestmögliche Auszeichnung Premier Grand Cru classé „A“.
1998 wurde das Chateau von Bernard Arnault (CEO von LVMH) und Baron Albert Frère zum Rekordpreis von 131 Mio. Euro gekauft. Diese beiden Größen aus der Wirtschafts- und Finanzwelt haben das Weingut in einem neuen, modernen Glanz erstrahlen lassen und verstehen es, ihre Leidenschaft für Perfektion hervorragend umzusetzen. So wurde der Pritzker Preisträger-Christian de Portzamparc beauftragt einen spektakulären Keller für Cheval Blanc zu bauen, der sich in wunderbarer Weise in die Rebenlandschaft einpasst und das ursprüngliche Anwesen perfekt ergänzt. Der heutige Direktor Pierre Lurton wurde von LVMH für die Leitung von Cheval Blanc und Chateau d’Yquem eingesetzt und hat den Weinen zu internationalem Starstatus verholfen.
Das Terroir von Cheval Blanc
Das Weingut befindet sich im äußersten Nordwesten der Appellation Saint-Émilion, an der Grenze zu Pomerol. Angrenzende Chateaux sind L’Evangile, La Conseillante und Chateau Figeac. Auf einem Boden aus eisenhaltigen Lehmerden und Sand mit Kieselanteilen werden 58% Cabernet Franc angebaut. Diese Rebsorte verleiht dem Wein eine aromatische Komplexität, Länge im Abgang, sowie weiche und elegante Tannine. Der Anteil von 52% ist ungewöhnlich hoch und macht diesen Saint Emilion zu einem außergewöhnlich seidenen, reifen und voluminösen Wein. Die 42% Merlot verleihen dem Wein eine angenehme Frucht, weiche Gefälligkeit und schöne Intensität. Das Durchschnittsalter der Reben beträgt 40 Jahre. Die ältesten Parzellen wurden 1920 gepflanzt und die Erträge sind extrem limitiert, auf 35-40 Hektoliter pro Hektar.
Die Weine von Cheval Blanc standen bis zur Rennaissance von Chateau Ausone an unangefochtener Spitze von Saint Emilion und gelten als charakterstark, tiefgründig und zugleich wunderbar ausgeglichen. Was die Zeit der Genußreife betrifft, ist der Cheval Blanc unter den Bordeaux Weinen schon relativ schnell trinkbereit wobei er ebenso ein sehr hohes Lagerpotenzial (20-30 Jahre) bietet.
Die Jahrgänge von Cheval Blanc bei Millésima