Das Château de Beaucastel ist eines der besten Weingüter Frankreichs und überrascht, trotz der sehr südlichen Exposition, immer wieder mit extrem fruchtigen und spannenden Weinen, vor allem die Hommage à Jacques Perrin ist einer der großartigsten Weine der Welt. Das Weingut erlangte durch Jacques Perrin weltweite Anerkennung und gilt heute als Maßstab für das ganze Rhônetal
Châteauneuf-du-Pape

©Serge Chapuis
Der Name des kleinen, verwunschenen Ortes geht zurück auf das 14. Jahrhundert, als der Sitz des Papstes von Rom nach Avignon abwanderte. Einige Jahre später ließ sich Papst Johannes XXII seine Sommerresidenz in diesem Ort bauen und so bekam der Ort auch seinen neuen Namen, Châteauneuf du Pape, also neues Schloss des Papstes. Man entdeckte dann schnell das Potenzial von diesem Ort und legte erste Rebberge an. Da der Papst jedoch die Weine aus Beaune bevorzugte, kam der Chateauneuf du Pape zu keinen großen Erfolg, bis ins 18. Jahrhundert, als man die Rebfläche bereits auf über 650 Hektar ausweitete und erkannte, dass rote Rebsorten sich auf den sehr kargen, trockenen Böden wohler fühlen. Im 19. Jahrhundert gelang dann endlich der Durchbruch und die Weine aus Châteauneuf du Pape wurden als beste Rotweine der südlichen Rhône hochgepriesen. Châteauneuf du Pape ist auch die älteste AOC Appellation Frankreichs, was nicht zuletzt die hohe Qualität der letzten Jahrzehnte unterstreicht.
Die Geschichte von Beaucastel

Château de Beaucastel © Serge Chapuis
Das Château de Beaucastel liegt etwas außerhalb von Chateauneuf du Pape, im kleinen Ort Courthézon, an der nördlichen Grenze der Appellation. Die Geschichte des Weinguts geht ins 16. Jahrhundert zurück, als Pierre de Beaucastel ein Haus in Coudoulet kaufte. Die nachfolgenden Generationen bauten daraus das heutige Gutsgebäude. Nach mehrmaligen Besitzwechsel im 18.- und 19. Jahrhundert ging der Besitz an Pierre Perrin über, dessen Sohn Jacques Perrin war es dann, der den Weinbau forcierte und dem Gut zum heutigen Ruhm brachte. Heute führt die vierte Generation das Weingut und ist damit weiter auf Erfolgskurs.
Die Cuvée Hommage à Jacques Perrin wurde erstmals 1989 abgefüllt und soll die Bestrebung von Jacques Perrin wiederspiegeln, also totale Perfektion im Keller gepaart mit besten Trauben, daher wird dieser Wein auch nur in den besten Jahrgängen abgefüllt und gilt als Herzstück des Château de Beaucastel.
Jacques Perrin

Keller von Beaucastel ©Lionel Moulet
Jacques Perrin, der Schwiegersohn von Pierre Perrin gilt als einer der Pioniere des Weinbaus in Frankreich. Er arbeitete ab den 1960er Jahren rein biologisch und wurde dann Ende der 70er Jahren als eines der ersten Weingüter überhaupt biologisch zertifiziert. Er führte 3 Grundprinzipien für das Chateau de Beaucastel ein die bis heute bestand haben:
- die natürlichen Eigenschaften der Weine dürfen nicht von modernen Techniken verändert werden
- die Weinbereitung basiert ausschließlich auf natürlichen Grundlagen
- Mourvèdre stellt die Hauptrebsorte dar, die auf den Lagen von Château de Beaucastel gepflanzt wird.
Dies gab nach dem Tod von Jacques Perrin, im Jahr 1978, seinen Söhnen Francois und Jean den Anstoß, einen Wein zu Ehren ihres Vaters zu vinifizieren, der lediglich aus bestem Traubenmaterial und nur in herausragenden Jahren entsteht. Diese Cuvée war eine der ersten, welche über das Bordelaiser Handelssystem verkauft wurde und lediglich wenigen Händlern zu Verfügung steht. Da nur etwa 250 Kisten dieses Ausnahmeweins produziert werden, gilt er auch als einer der rarsten Weine aus dem südlichen Frankreich. Er ist außerdem einer der bekanntesten Weine Frankreichs und wurde, vor allem durch Robert Parker, schon oftmals mit der Maximalbewertung von 100 Punkten ausgezeichnet. Die Weine von Beaucastel sind meist geprägt von einem sehr hohen Anteil an Mourvèdre, dieser lässt den Wein besonders rund und fruchtig wirken. Diese Erfahrung geht ebenfalls auf Jacques Perrin zurück der dieser Rebsorte viel Aufmerksamkeit schenkte und somit zum neuen Erfolg beitrug.
Hommage à Jacques Perrin 2015
Die Menge dieses Weins war im Jahr 2015 besonders gering, doch die Qualität ist erstaunlich. Der Wein ist der vermutlich Beste aus dem Jahrgang 2015 im ganzen Rhônetal. Im Glas ist der Wein extrem dunkel, fast tintenfarben, mit Noten von Schwarzbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren, schwarzen Pfeffer und ein wenig Süßholz. Der Wein zeigt eine unheimliche Konzentration und ist extrem vielschichtig, aber trotzdem sehr feingliedrig und elegant. Am Gaumen zeigt der Wein eine ungemein tiefe Struktur mit einer wahnsinnigen Ausgewogenheit und immenser Länge. Die Familie Perrin zeigt mit der Cuvée Hommage à Jacques Perrin immer aufs Neue, wie man Komplexität mit Charme und Eleganz vereint. Der Wein ist schon in der Jugend wahnsinnig zugänglich und kann Jahrzehnte reifen bis er am Höhepunkt ankommt.
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