Eine legendäre Lage
Die Hermitage ist eine Appellation mit einem legendären Ruf, der sowohl auf dem Hügel und auch auf den Geschichten, die sie umgeben, beruht. Der Wein wurde schon von den Römern unter dem Namen „Wein aus Vienne“ sehr geschätzt und wurde später zum „Wein, der auf den Hängen des Saint- Christophe gewachsen ist“, dessen Tugenden zu Ehren dort eine Kapelle gebaut wurde.
Erstmals tauchte der Name Hermitage im 13. Jahrhundert auf. Damals kam Gaspard de Stérimberg, Ritter von Blanche de Castille vom Albigenser-Kreuzzug wieder, zog sich von der Welt zurück und begründete die Einsiedelei auf dem berühmten Hügel. Es schlossen sich ihm andere Verbündete an und es bildete sich eine echte Gemeinschaft, die die seit der Antike vergessenen alten Weinberge wieder neu bepflanzte. Seit dieser Zeit herrscht Verwirrung über die Schreibweise des Namens „Hermitage“ oder „Ermitage“. Er wurde zum Lieblingswein der Zaren von Russland, von Louis XIII & XIV, Nicolas II und Alexandre Dumas. Schließlich gewann die Hermitage im Jahr 1937 ihren AOC Status, als Belohnung für die Jahre der Anerkennung von den Größten ihrer Zeit.
Eine Vielfalt an Terroirs
Die Appellation umfasst eine Fläche von 136 Hektar, die auf drei Gemeinden der Drôme aufgeteilt ist: Tain-l’Hermitage, Crozes-Hermitage und Larnage. Im Gegensatz zu anderen Weinanbaugebieten des nördlichen Rhône-Tals, liegt diese am linken Ufer des Flusses. Hier findet man eine große Vielfalt an Bodenarten. Der Boden wird von Glimmerschiefern und Gneisen beschichtetem Granit dominiert, aber man findet auch runde angeschwemmte Steine. Diese Vielfalt hat die Erschaffung der Ortschaften deutlich beeinflusst.
Der Hügel wird in mehrere Teile aufgeteilt. Bessards, westlich am linken Ufer, besteht aus Granit und unebenen Oberflächen. Es ist das Terroir der Rotweine dieser Appellation und ist auch der Geburtsort der Kapelle der Hermitage und den berühmten Weinbergen der Einsiedler. Der zentrale Teil der Weinberge besteht aus zwei Teilen. Der erste im Norden, Méal, mit einem kalkigen und kieseligen Boden und Steinen auf der Oberfläche. Dort entstehen sonnenreiche Weine, dank seiner Ausrichtung nach Süden. Der zweite Teil ist im Süden mit einem sehr fruchtbaren Land. Schließlich gibt es noch die Orte Murets und Donniers, die Lehmboden und weniger steilen Hängen haben. Dies sind große Terroirs für Weißweine, die 30 % der Produktion dieser Appellation ausmachen.
Syrah , Marsanne und Roussanne
Im Gegensatz zu einigen Produktionsbereichen im nördlichen Rhône -Tal, ist der Syrah nicht die einzig erlaubte Rebsorte in Hermitage. Sie kann bis zu 15% durch Marsanne und Roussanne ersetzt werden. Die Rotweine dieser Appellation verführen durch ihre rubinrote Farbe und das fleischige Mundgefühl. Sowohl stark als auch kräftig, zeichnet sich im Laufe der Jahre eine schöne Entwicklung zu Rundheit und Geschmeidigkeit ab. Eine Charakteristik, die ein großes Alterungspotential mit sich bringt und sich Finesse , sowie eine Harmonie aus fruchtigen, blumigen und würzigen Aromen entwickeln.
Die Weißweine sind Verschnitte aus Marsanne und Roussanne. Marsanne ist eine großzügige und rustikale Rebsorte und sie liebt die typischen warmen und steinigen Böden des nördlichen Rhône-Tals. Die Kultivierung dieser Reben, auf wenig fruchtbaren Hanglagen, liefert kräftige Weine mit gutem Alterungspotential. Man kann Düfte von Blumen und Haselnüssen wahrnehmen. Sie stammt eigentlich aus Drôme, aber seit mehreren Jahrhunderten findet man Marsanne in vielen französischen Weinbergen wie in Cassis, Savoie, Languedoc -Roussillon und Saint- Péray. Sie ist anfällig für Botrytis und starken Wind und kommt deswegen hier perfekt zum Ausdruck. Meist wird sie mit Roussanne verschnitten. Diese komplementären Sorten ergeben leichte Weine, die cremig sind und wenig Säure haben mit Noten von gelben und weißen Früchten, Iris, Lindenblüten und Lakritze. Man kann die Entwicklung dieser Weine über ein Jahrzehnt beobachten.
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