Von Jucunda zu Gigondas
Die Weinberge von Gigondas, die seit prähistorischen Zeiten besiedelt sind, haben den Weinbau am Atlantik eingeführt. Der Name „Gigondas“ entstand zu dieser Zeit, aber die Meinungen über die wahre Herkunft gehen auseinander. Entweder kommt es von „Gignit Undas “ (aus dem Wasser entstanden), das die Geschichte der Dentelles de Montmirail wiederspiegeln soll, oder es kommt aus dem lateinischen „jucunda “ (glücklich). Letzteres bezöge sich auf Jucundus, den ersten Eigentümer dieses Ortes und ein Veteran der zweiten römischen Legion. Aber für einige symbolisiert es die gute geographische Lage des Weinbergs oder das Vergnügen, das durch den Wein entsteht.
Die heutige Appellation war schon immer eine Weinbauregion und es existieren noch einige Schriften über die Weinwirtschaft der Gigondas aus 1591. Der Status der Gemeinde ist also historisch belegt. Es zeigt alle Regulierungen des Handels, einschließlich Exportbeschränkungen (die heute 40% der Produktion ausmachen). Ende des 19. Jahrhunderts verwüstete die Reblaus die Weinberge in Frankreich und dabei war die Côtes- du-Rhône keine Ausnahme. So wurden deshalb Olivenbäume an den Hängen gepflanzt – die aber nicht die eiskalten Winter von 1929 und 1956 überlebt haben – und dann doch wieder Reben. Zuerst war Gigondas ein Teil der Appellation von Côtes -du- Rhône Villages und erreichte als erste im Jahr 1971 einen Cru Status.
Eine Vielzahl an Terroirs
Zwischen Carpentras, Orange und Vaison -La- Romaine liegen diese 1.228 Hektar Weinberge, die ihre Lage am Fuße der Dentelles de Montmirail genießen. Dieses Massiv ist 630 Meter hoch, 200 Millionen Jahre alt und ist eine wahre Kalksteinpyramide. Eine außergewöhnliche geologische Originalität, die sich aus Kombinationen von Phänomenen aus dem sekundär, dem tertiären und dem quartären Zeitalter gebildet hat. Diese Besonderheit schafft einzigartige und wunderschön strukturierte Böden.
Die Region Gigondas unterliegt einem Klima, das vom Mittelmeer beeinflusst ist. Heiß und trocken wie es ist, bietet es eine hohe jährliche Sonneneinstrahlung, die nur von einem starken Wind unterbrochen wird: dem Mistral. Es lässt sich eine Vielzahl verschiedener Böden innerhalb dieser Region erkennen, wobei ein jeder einzigartige Eigenschaften mit sich bringt. Große alluviale Schotterterrassen aus rotem Ton (aus Mindelienne) fördern die Durchlässigkeit und ermöglichen die Feuchtigkeitskontrolle in den Parzellen. Ebenso findet man grauen Kalk aus der Jura, schwarzen Ton aus Oxfordium, grünen Sandstein, Mergel, Ton und Kreide. Eine Vielzahl an Terroirs, die der Appellation Gigondas erlauben elegante und komplexe Weine produzieren zu können, als Überbleibsel einer großen geologischen Geschichte.
Eine große aromatische Palette
Die Weine der Gigondas sind bekannt für ihre Konzentration, Balance, Finesse und den Reichtum ihres Bouquets. Die Rotweine, die 99 % der Produktion präsentieren, werden von Noten von in Kirschwasser eingelegten Früchten und Unterholz dominiert. Man spürt die Kraft und das Alterungspotenzial durch den Grenache Noir, der Hauptrebsorte der Region. Sie ist bis zu einem Maximum von 80% erlaubt. Dann folgen der Syrah und Mourvèdre (15% Minimum), die die grenatrote Farbe und Gewürze miteinbringen. Schließlich sind alle anderen Sorten der Côtes- du-Rhône erlaubt – außer Carignan – sie dürfen aber nur maximal 10 % des Verschnitts darstellen. Diese Rebsorten sind Cinsault, Clairette und manchmal auch Terret Noir, Counoise und Picardan.
Diese vollmundigen Weine mit einer schönen fleischigen Art, zeigen eine angenehme dominante Frucht (Pflaumen, Feigen) und Gewürze (weißer Pfeffer, Thymian, Lakritze). Das aromatische Bukett ist komplex und reicht von roten Früchten bis zu sehr reifen schwarzen Früchten, mit einem schönen Hauch zu wilden Tönen wie Unterholz und Trüffel. Schließlich entdeckt man auch noch Rosés, die schimmernd und rassig sind. Diese sehr geringe Produktion – nur 1% der Gesamtproduktion – verführt durch seine eleganten und fruchtigen Aromen, mit Noten von getrockneten Früchten und präsenten aber eleganten Tanninen.