Allgemein bekannt ist, dass die falsche Raumtemperatur, zu großer Lichteinfluss und zu hohe Feuchtigkeit den Reifeprozess in der Flasche negativ beeinflussen. Aber warum das so ist und wie man die besten Bedingungen für die Weinlagerung schafft, ohne dabei gleich umziehen zu müssen, beschreiben wir hier.
Gedanken über die Lagerbedingungen muss man sich erst machen, wenn der Wein überhaupt das Potenzial zur Lagerung hat und länger als 2 Jahre liegen bleibt.
Temperaturen: zu warm, zu kalt oder zu wechselhaft
Die Optimal-Temperaturen in einem Weinkeller liegen zwischen 10 – 14°C. Dies gilt für Ihre großen Weiß- und Rotweine. Denn je wärmer die Flaschen liegen, desto schneller arbeitet der Wein. Man kann sagen, dass sich die chemischen Reaktionen bei einem Temperaturanstieg von 10 ºC verdoppeln. Bei 20°C werden sich Ihre Weine auch langfristig noch nicht negativ entwickeln. Das große Problem ist jedoch, dass sich bei zu hohen Temperaturen ungewünschte Reaktionen abspielen, die zu Fehltönen im Wein führen. Je kälter, desto langsamer findet die Evolution des Weines statt, wobei sie unter 10°C nahezu stoppt.
Schlagartige Temperaturveränderungen bürgen besonders für alte Jahrgänge mit alten Korken unangenehme Folgen. Der Wein dehnt sich bei sprunghaften Temperaturanstiegen aus und kann den Kork durchnässen und somit ungenießbar werden.
Feuchtigkeit
Eine gewisse Feuchtigkeit am Lagerort ist wichtig, damit der Korken nicht austrocknet. Aus diesem Grund werden die Flaschen auch liegend gelagert. Auch dies gilt nur bei der Langzeit-Lagerung. Perfekt sind zwischen 60 und 75 %, der Idealwert für die Luftfeuchtigkeit liegt bei 60%. Eine zu hohe Feuchtigkeit ist gefährlich, weil sich Schimmel bilden kann, der den Kork und die Etiketten befällt. Es empfiehlt sich außerdem den Korken nach 25 Jahren zu wechseln, da er mit der Zeit an Elastizität verliert und undicht wird. Ein regelmäßiges Lüften im Keller ist außerdem empfehlenswert, da so die Bildung unangenehmer Gerüche vermieden wird.
Lichteinfluss
Die UV-Strahlen (von Tageslicht oder Neonröhren) setzen bei dauerhaftem Wirken Radikale frei, die zu einer Beschädigung der Farb- und Aromastoffe im Wein führen. Besonders bei Weißwein und Champagner wurden nach einer längeren Lichtaussetzung ungewünschte Fehltöne, vergleichbar mit Blumenkohl- oder Kautschukaroma entdeckt.
Lassen Sie Ihre Weine am besten im Pappkarton oder in der Holzkiste, da sind sie vor dem Lichteinfluss und abrupten Temperaturanstiegen am besten geschützt.