Süßweine sind ein schwieriges Feld und haben aufgrund ihrer unterschiedlichen Herstellungsverfahren das Vertrauen vieler Konsumenten noch nicht erobert. Komplexe Aromen und cremige Texturen machen Süßweine jedoch zum idealen Begleiter eines Dessert oder auch der asiatischen Küche.
Bei der Herstellungsart unterscheidet man 3 verschiedene Arten:
Halbtrockene Weine gehören eigentlich nicht mit in die Kategorie, erscheinen aber manchmal sehr süß. Obwohl Ihr Restzuckergehalt nie mehr als 10 g/l beträgt, kann es sein, dass die wenig ausgebildete Säurestruktur den Wein süßer wirken lässt, als er eigentlich ist. Das Wichtigste ist das Zusammenspiel von Zucker und Säure. Erst die richtige Komposition lässt einen Wein groß werden.
Natürliche Süßweine enthalten mindestens 40 g Zucker pro Liter, wobei der Alkoholgehalt sich meist bei 12% ansiedelt, aber auch bis 18% gehen kann. Der hohe Zuckeranteil kommt daher, dass die Trauben überreif gepflückt werden. Bei der Gärung wird zum Zeitpunkt des gewünschten Zuckergehaltes hochprozentiger Alkohol dazugegeben, so dass die Gärung automatisch stoppt und der Zucker erhalten bleibt. Typische Süßweinregionen in Frankreich sind Banyuls, Muscat de Beaumes de Venise und Rivesaltes bzw. Muscat de Rivesaltes. Reich an Aromen, dicht und komplex versprechen diese Weine ein bedeutendes Lagerpotenzial.
Rosinieren
Zur Erhöhung des Extrakt- und Zuckergehaltes werden die Trauben in manchen Appellationen auch auf großen Strohteppichen zum Trocknen ausgelegt, damit sich der Wassergehalt natürlich verringert. Diese Technik wird als Rosinieren bezeichnet und wird in südlichen Regionen, wie im Languedoc oder in Italien angewandt.
Edelsüße Likörweine sind die Oberklasse der Dessertweine und verdanken ihr Dasein der Edelfäule Botrytis Cinerea. Nur bei besonderen Wetterbedingungen entwickelt sich dieser Pilz auf der Traubenhaut und entzieht das Wasser. Zurück bleiben Aromen, Säuren und Zucker in höchster Konzentration.