En Primeur 2014 im Château Ducru-Beaucaillou
Das Château Ducru-Beaucaillou liegt in St. Julien und kann eine reiche Geschichte aufweisen. 1720 gehörte es der Familie Bergeron, die es schnell zu großem Ansehen brachte. Sie verkauften es 1795 an die Familie Ducru, die ihm seinen Namen gaben. Bertrand Ducru engagierte einen Pariser Architekten, der das Haupthaus renovierte. Er erschuf ein majestätisches viktorianisches Anwesen, das oberhalb der Appellation thront. Sie strukturierten ebenso die Weinberge um, die daraufhin in 1855 als Deuxième Grand Cru classé klassifiziert wurden. Es wechselte im Laufe der Jahrhunderte öfter die Besitzer und wurde 1929 von der Familie Borie erworben, die es noch heute unter Bruno-Eugène Borie leiten.
Der Zuname Beaucaillou kommt von den Bodengegebenheiten in St. Julien, da die Reben hier auf großen Kieselsteinen wachsen (Beaucaillou = schöner Kiesel). Diese besondere Bodenart ergibt feine und elegante Weine und wird oft als die Quintessenz der Appellation Saint-Julien angesehen.
Die 75 ha des Château Ducru-Beaucaillou sind mit 70% Cabernet Sauvignon und 30% Merlot bepflanzt. Die Reben haben ein Durchschnittsalter von 35 Jahren und haben eine Wurzeltiefe von ca. 6 Metern. Dies erlaubt ihnen sich bei klimatischen Schwierigkeiten tiefer in die Erde vorzudringen und mehr Nährstoffe und Wasser aus dem Boden und dem Unterboden zu ziehen und so komplexere und charaktervolle Weine zu ergeben. Sie erfahren eine außerordentliche Sorgfalt und viel Aufmerksamkeit.
Der Wein
„90% Cabernet Sauvignon, 10% Merlot. 100% neue Barriques. Tiefes Purpur, satt in der Mitte, Granatschimmer am Rand. Delikates Bouquet, zart und defensiv im ersten Ansatz, reife Kirschen, Kaffee, Zedernduft und Edelhölzer. Je länger man daran riecht, desto einfacher wird die Kommunikation, vom Druck her eher filigran. Sublimer Gaumen, cremige Tannine, vom fein geformten Körper her wirklich tänzerisch mit einer traumhaften Balance, die Adstringenz ist hyperfein und prinzessenhaft, das Finale sehr lang, nachhaltig und glücklicherweise auch mit einer beispielhaften Cabernetmilde ausgestattet. Die einzige Frage, welche in meinem Hinterkopf kreist: Kann ein so milder Wein, diese volle Holzladung im weiteren Ausbau ertragen? Ein leiser Ducru für Musstestunden. Was wäre das Gegenteil von diesem Wein? Laut und Rock-n-Roll! Das ist dieser traumhafte Ducru ganz sicher nicht. Der Ducru-Beaucaillou 2014ist das beste Violinenkonzert, das man trinken kann!“ 19/20 René Gabriel