Heute, zum Tag des Chardonnay, widmen wir uns einer Rebsorte, die auf der ganzen Welt Anklang findet. Sowohl Weinkenner als auch Laien auf diesem Gebiet kennen die Bezeichnung „Chardonnay“, ob sie nun wahrhaft die Rebsorte dahinter sehen, oder mit dem Wort bereits eine bestimmte Marke und einen bestimmten Wein im Sinn haben. Die Rebsorte Chardonnay gehört zu den auf der Welt am meisten gepflanzten Rebsorten und zählt außerdem zu den beliebtesten. Deshalb fragen wir uns: Was genau ist das Erfolgsgeheimnis des Chardonnay?
Eine universelle Rebsorte
Der Chardonnay ist eine weiße Rebsorte, die ursprünglich aus dem Burgund stammt, einer französischen Weinanbauregion, wo er schon seit Jahrhunderten angebaut wurde. Er entstand aus der Kreuzung von Pinot und Gouait (eine mittelalterliche Rebsorte, die man heute nur selten findet) und gab den großen Weißweinen Burgunds ihren Adelsbrief. Eine seiner Charaktereigenschaften ist seine optimale Anpassung an alle Arten von Klima. Diese Einzigartigkeit ermöglichte ihm einen vereinfachten Export und die Entwicklung eines hervorragenden Rufs. Er hat eine unglaubliche Palette an verschiedenen Ausdrücken, die jeweils von den vorherrschenden klimatischen Bedingungen abhängig sind. Heutzutage ist er eine der am meisten angebauten Rebsorten der Welt, wobei die angebaute Fläche sich auf ca. 200 000 Hektar (Stand 2010) beläuft. Abgesehen von Frankreich lässt er sich noch in den USA (wo sich ca. 40 000 Hektar der Gesamtbepflanzung befinden), in Australien, in Italien, in Südafrika und selbst in Chile finden.
Die Lieblingsumgebung des Chardonnay
Der Chardonnay ist wahrhaft ein Star der Appellation Chablis, er ist aber auch dafür verantwortlich, dass viele weitere Appellationen außergewöhnliche Weißweine und Champagner herstellen können. Burgund, die Wiege dieser Rebsorte, hat den Chardonnay durch die Weine von Mâcon, der Côte de Beaune und von Chablis berühmt gemacht.
In der Champagne, wo der Chardonnay vor allem auf der Côte des Blancs angebaut wird, entstand der Ausspruch „der Weiße der Weißen“. Dies zertifiziert, dass der Wein nur aus weißen Trauben und weißem Saft hergestellt wird, womit der Chardonnay die einzige Rebsorte der Appellation ist, auf die diese Beschreibung zutrifft. Die Trauben haben die Angewohnheit relativ frühzeitig zu reifen, aus diesem Grund ist der Chardonnay anfällig für Spätfrost in den kalten Terroirs. Um aufzublühen bevorzugt er mäßig fruchtbare Böden, die eine Dominanz an Kalk aufweisen oder reich an Mergel sind. In den wärmeren Klimaregionen braucht er Böden, die ein gutes Wasserbindevermögen haben, um Trockenheit zu verhindern, die dem Chardonnay Schaden zufügen könnte.
Die organoleptischen Qualitäten des Chardonnay
Je nach Terroir ist der Chardonnay im Norden mineralhaltig und pflanzlich, im Süden hingegen eher fruchtig. Das heißt er spiegelt immer das wider, was das jeweilige Terroir ihm gibt, was natürlich besonders die Weinverkoster erfreut. Seine goldenen Früchte versprühen ein unglaubliches aromatisches Bouquet mit fruchtigen Noten, wie etwa Zitrone oder Birne, mit einem Hauch von Hefe oder Nuss und mit einem Einschlag von weißen Blüten. Die Weine, die aus dem Chardonnay gewonnen werden, sind schmackhaft und verführen durch ihre Reinheit. Sie haben sehr viel Charakter und finden ihr Gleichgewicht zwischen Lebhaftigkeit, Opulenz und einem abgerundeten Geschmack.
Der Chardonnay hat sich schon seit sehr langer Zeit bewährt, allein schon durch seine Qualität, seine Konsumenten und seine Geschichte, sodass man bereits deswegen nicht aufhören sollte, die Chardonnay-Weine jedes Mal aufs Neue zu entdecken und zu genießen.
Entdecken Sie drei wunderbare Chardonnay-Weine!
Château Fuissé : Saint-Véran Village 2014
Der Saint-Véran Village 2014 ist eine trockener Weißwein des Château Fuissé in der Appellation Saint-Véran (Burgund). Er profitiert von drei verschiedenen Terroir, die dem Wein einen unglaublichen Reichtum verleihen. Der Weinberg erstreckt sich über 8 Hektar und man findet dort Böden und Unterböden, die sich zusammensetzen aus Ton, Kalk oder auch blauem Mergel. Das erste Schnuppern am Wein offenbart Kraft und intensive Noten von reifen Früchten und weißen Blüten. Der Wein erscheint vornehm, reich und vollmundig und versprüht eine Hauch von Zitrone, grüner Apfel und gelber Apfel. Ein frischer und kräftiger Wein!
Olivier Leflaive : Puligny-Montrachet 1er cru „Garennes“ 2006
Der Puligny-Montrachet 1er cru „Garennes“ des Jahres 2006 ist ein trockener Weißwein von Olivier Leflaive aus der Appellation Puligny-Montrachet (Burgund). Bei einem ersten Geruchstest stechen Noten von Geißblatt und Weißdorn hervor, der Geschmackstest anschließend offenbart Volumen und ein schönes Gleichgewicht von verschiedenen Zitrusaromen. Im Abgang vernimmt man eine Frische mit einer leichten und angenehmen bitteren Note.
Louis Latour: Meursault 1er cru „Charmes“ 2009
Der Meursault 1er cru „Charmes“ des Jahrgangs 2009 ist ein trockener Weißwein des Hauses Louis Latour in der Appellation Meursault. Diese ist die weiteste Weißweinkommune im Süden der Côte-d’or. Der Weinberg Meursault „Charmes“ ist bekannt dafür, die feinsten Weine der Appellation herzustellen. Der mineralhaltige und gut dränierte Boden passt hervorragend für den Anbau von Chardonnay und die produzierten Weine sind opulent, mit den Aromen von reifen Pfirsichen, Äpfeln und Nüssen. Der Meursault Charmes 2009 hat einen reichen Geruch, geprägt durch das Aroma von weißen Früchten und gerösteten Mandeln. Der Geschmack ist weit und geschmeidig und im Abgang zeigt sich eine leichte Zitrusnote.